Ein wichtiger Sieg für die Kelten, da die Tuchfühlung zur Tabellenspitze nicht verloren gegangen ist. An diesem prächtigen Altweibersommertag zeigte sich Celtic am Wienerberg in Spiellaune, ohne aber vorerst Kapital daraus zu schlagen. Im Gegenteil: So richtig bissig waren die Salmannsdorfer nicht und auch die Laufwege waren ein wenig eingeschränkt. Schon in Minute 1 fingen die Grün-Schwarz-Weissen einen Lattenpendler als Weckwatschen ein. Dann wurde das Tempo erhöht und einige Angriffe geordnet vorgetragen – zumeist über flinke Flügel – doch der Pass zu Mitte, oder die nötige Flanke kam kein einziges mal an. Hinten stand Celtic gut, doch häufige, individuelle Ballfehler von fast allen Defensivspielern ließ Favoriten zu dem einen oder anderen gefährlichen Konter kommen. Und schließlich auch zur Führung: Die Verteidigung führte den Ball zu lange, Ballverlust, und gleich ein weiter Gegenstoß, Vahid pickte auf der Torlinie, Gaberl war im Laufduell zweiter und der Ball kurz darauf in den Maschen. Celtic wurde aber nicht nervös, sondern besann sich seiner Tugenden. Roman sendete Schurli wunderbar durch die Mitte, der lief mutterseelenallein aufs Goal, richtete sich den Ball aus idealer Position auf den linken Fuss und schoss: neben das Tor. O Gott! Kurz darauf probierte es Knisl direkt nach einem zu kurz weggespielten Corner (Verhältnis ca. 6:0 für Celtic) und dann Elvir sehr schön aus der Distanz. Erlösung erst in der 40 Minute. Stubi brachte den Ball von der Seite vors Tor, Löber erreichte ihn nicht, doch Schuli dahinter war zur Stelle – mit Kopf zum Ausgleich! Danach spielte eigentlich nur Celtic, doch Favoriten blieb im Konter stets gefährlich. In der Pause kam Nima für Elvir und verstärkte den Abwehrriegel. Seine weiten Einwürfe und so mancher Vorstoss brachten auch gleich Gefahr für Favoriten. Celtic hatte nun das Heft noch deutlicher in der Hand und spielte – teilweise auch direkt sehenswert über einige Stationen – die Bälle flott in die Spitze. Roman wurde nach einem Solo-Vorstoss rüde gestoppt. Schurli und Löber beim Freistoß, der linke Hammer war in dieser Situation zu bevorzugen, was sich auch im Ergebnis ausdrückte. 2:1 nach platziertem Schuss ins lange Eck durch Brandl. Und kurz darauf machte Schurli seinen falschen Hattrick komplett: Schöner Pass aus der Mitte, der Linksfuss zieht in den Strafraum und drückt den Ball schon aus extremen Winkle ins lange Eck. Jetzt war das Spiel entschieden und die Defensive wurde duch die Hereinnahme von Omar statt dem offensiven Roman verstärkt. Kurz darauf muss sich Stubi für eine lange Lenny Vorlage sehr strecken, wird aber mit seinem Stangenschuss nicht belohnt. Dann lässt Ben einen Riesensitzer aus, indem er einen Nachschuss nicht am bereits geschlagenen Tormann ins Tor bringt, sondern drüber. Favoriten wirft nun verzweifelt alles vor und hat in der Schlußphase etwas mehr Spielanteile. Patrick B, kurz davor eingwechselt, ist nun Solospitze, die restlichen Kelten verteidigen die Führung. Diese wird knapp vor Schluss noch durch eine gute Vahid Parade abgesichert, denn so mancher Kelte hatte die Laufarbeit auf ein Minimum beschränkt. Das taktische Problem der Celticer in dieser Spielsituation: So manch einer verwendet seine letzet Luft für einen erneuten Vorstoss, bei dem der Rückzug dann physisch nicht mehr geht, statt die Kräfte im Defenisvverhalten aufzubrauchen. Dadurch ist Celtic in manchen Spielen schon in den letzten Minuten in Bedrängnis geraten – diesmal nicht. 3:1! Nun kommt mit Rudolfsheim der Spitzenreiter der Liga in die Spielmanngasse und dieses Spiel wird richtungsweisend.